Extreme Euro Open 2014
Extrem in jederlei Hinsicht wird vom tschechischen IPSC Verein „Hell Squad“ die jährliche „Extreme Euro Open 2014“ veranstaltet.
Der Austragungsort in Hodonice (CZ) bietet sehr viel Platz für die 30 Stages mit einer Mindestschussanzahl von ca. 550 Schuss. Jedes Jahr werden die Teilnehmer mehr und mehr. Das mit ca 900 IPSC Schützen, die von allen Kontinenten kommen, ausgebuchte Level III Match ist mit zahlreichen Kontinental- und Weltmeister besetzt. Ausgetragen wird dieser Bewerb an 6 aufeinanderfolgenden Tagen. Jeder Schütze schießt an 3 Tagen, pro Tag 10 äußerst herausfordernde Stages. Der Schwierigkeitsgrad ist im Bereich einer Weltmeisterschaftsveranstaltung angesiedelt wodurch dieser Bewerb die beste Vorbereitung und Standortbestimmung für die im Oktober 2014 in Florida stattfindende IPSC Weltmeisterschaft ist.
Vom PSV Burgenland nahmen Jürgen Stranz, Standard Division, Doris Reiter und Johann Lang, Production Division sowie Gerald Reiter in der Revolver Division teil. Extrem ist nicht nur das Match sondern auch aufgrund des Termins Ende Mai Anfang Juni das Wetter. Heuer fand das Pre Match bei schönem, trockenem Wetter statt. Allerdings änderte sich das Wetter am Abend vor dem Main Match, sodass die Schützen von der Früh an bis 20.30 Uhr im strömenden Regen schießen mussten. Wie es bei nassem Wetter so ist, wurde der Boden matschig und rutschig. Bei diesen schweren Bodenverhältnissen und Lacken so groß wie der Neusiedler See, kam es schon mal vor, dass der eine oder andere Schütze längere Zeit brauchte um seine Magazine zu finden. Dementsprechend extrem war dann auch die Stimmung unter den Teilnehmern. Allemal sehr herausfordernd bei regnerischen Sauwetter und Temperaturen um 8 Grad Celsius, die Konzentration zu halten.
Unsere Schützen trotzten den äußeren Bedingungen und erbrachten sehr gute Leistungen. Die großen Entfernungen zu den Targets und vielen beweglichen Ziele forderten dennoch so manchen Fehlschuss.
Am dritten Tag ließ der Regen nach und heftiger kalter Wind fegte über das Land. Vorteil: Der Boden trocknete langsam auf. Nachteil: Die Ausrüstung blieb größtenteils trocken.
In den späten Abendstunden des 31.05.2014 war die Schlacht geschlagen und die Teilnehmer am „Shoot off“ wurden veröffentlicht. Von unserem Verein gelang es Gerald Reiter und Jürgen Stranz für das Shoot off nominiert zu werden. Ein unmittelbarer Wettbewerb bei dem zwei Schützen einer Division vor einigen hundert Zuschauern sich gegenseitig im Beschießen von Metallzielen messen dürfen. Vor den kritischen Augen der Zuschauer sollten die Starter ihr Können unter Beweis stellen. Einmal mehr kam es auf Schnelligkeit und größtmögliche Präzision an.
In diesem „Shoot off“ gelang es so manchen Favoriten nicht ihre Performance umzusetzen, sodass sie unter tosenden Applaus mit gesenkten Haupt den Platz räumen mussten. So auch der 5-fache Welt- und 6-fache Europameister Eric Grauffel (FRA). Er gewann die Production Division mit 10 Punkten Vorsprung und musste sich im Shoot off dem zweitplatzierten Miroslav Zapletal (CZ), 89,32 %, geschlagen geben. Dritter wurde Marian Fedor (SK) mit 87,87 %. Johann LANG platzierte sich mit 53,02 % im guten Mittelfeld der Production Division. Doris Reiter gelang es mit Platz 18 die beste Österreicherin bei den Production Ladies Division zu werden.
Was in der Production Division den zweiten oder dritten Platz bedeutet, ist in der Standard Division für Jürgen Stranz der sehr gute 9. Platz mit 88,13 %. Standard gewann Jethro Dionisio (PHI) vor dem amtierenden Weltmeister Blake Miguez (USA), 96,77 % und Cosimo Panetta (ITA) mit 96,75 %.
Gerald Reiter hatte erstmalig die Gelegenheit sich mit Philipp Chua (PHI), amtierender fünffacher Asia Champion, zu messen. Philipp Chua setzte sich durch und gewann die Revolver Division, gefolgt vom zweitplatzierten Gerald Reiter (AUT) mit 97,05 % und dem Bronzemedaillengewinner Zdenek Nemecek (CZ), mit 90,56 %.
Die Open Division entschied der amtierende Europameister Jorge Ballesteros (ESP) ganz knapp vor Max Michel (USA), 99,84 % und Emile Obriot (FRA), 98,87 % für sich.
In der Classic Division gewann Edward Rivera (PHI) vor Julien Boit (FRA) mit 94,53 % und Edoardo Roberto Butichi (ITA), mit 93,31 %.
Wie auch immer man die Ergebnisse der Extreme Euro Open 2014 betrachtet, jeder Schütze der das Match beendet hat und nicht disqualifiziert wurde, ist ein Sieger. Nicht weniger als 47 Starter wurden wegen Verstöße gegen die Sicherheitsregeln disqualifiziert.
Extrem wie das Match, das Wetter, die Temperaturen, der Wind, die Bodenverhältnisse, waren auch die gemachten Erfahrungen und die daraus gewonnenen Informationen. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Vergleichsmöglichkeit in die zukünftige Trainingsarbeit einfließen wird um eine optimale Vorbereitung auf die World Shoot XVII in Frostproof Florida – USA zu erlangen. Das Ziel ist bekannt, an der erfolgreichen Umsetzung wird hart gearbeitet werden.